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LAST EXIT

Kritik vom 12/7/2003, Mr. Davis, SZ

Kann nicht aus unserer Zeit sein. bzw. kann nichts wirklich Gegenwärtiges beschreiben. Dazu ist es zu grundehrlich, zu erdig, zu puristisch. Mit einfachster Materie
eine solche Musik gemacht, dass kommt heute nicht mehr vor, alle flüchten sich in immer komplizierteres Riffgedudel, immer teurere und wie vom Fließband und aus dem Labor entstammende Songs. Steril, Keim- und Bakterienfrei. Aber das genau macht Rock´n Roll zu dem was er mal war. Ein bisschen dreckig, dort eine Ecke und hier ne Kante. Nicht passgenau und ein bisschen unförmig, aber das ist Rock´n Roll wie man ihn in einer kleinen schmutzigen Bar an der Route 66 hören könnte. Und er kommt von „The Last Exit“.
Und nicht nur der ursprüngliche und geile Rock´n Roll ist auf dieser Platte vertreten. Song Numero Drei könnte ebenso vom Ende der 60er erzählen, eine Hymne über das Erwachen aus einer geilen Zeit, fast kann man dabei zusehen. Dass selbst der unbedachte Hörer hier gleich ans Ende denkt dass soll ihnen erst mal einer nachmachen. Eindeutig The Last Exit spielen den Rock´n Roll, spielen den Rock, den Reggae, die Protestsongs, wie es wohl nur eine Synthese aus Doors, Ton Stein Scherben und Beatles hätte spielen können. Quer durchs Instrumentenbeet wühlt sich der Vierer, die nicht wegzudenkenden Gitarren, unterstützt von Mundharmonika und dem Sax, Stimmung, ein bisschen wehmütig, ein bisschen freaky, aber immer geil.
Im Grundtenor dann gemütlich, traurig bis fetzig und laut ist alles dabei, was man sich nur wünschen kann, aber vor allem hochkarätige Songs, ein Händchen für Songwriting und ein Gefühl für das Produzieren einer Platte die gerade so geil geworden ist, weil sie definitiv nicht in unsere Zeit gehört. Der Rock´n Roll ist tot, es lebe der Rock´n Roll, und mit ihm The last Exit. Mr Davis, SZ

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